Bahrain Bahrain: 630 000 Menschen leben auf 33 Inseln
Manama/dpa. - Bahrain ist das erste Land im Mittleren Osten, indem ein Formel-1-Rennen gestartet wird. Der Grand Prix ist auchdas bisher größte Sportereignis in der Region. Der Staat amPersischen Golf besteht aus 33 Inseln. Mit einer Fläche von 711Quadratkilometern ist Bahrain kleiner als Hamburg (755). Rund 630 000Menschen leben in dem kleinsten der Golfstaaten. Erst 1971 erhieltdas ehemalige britische Protektorat seine Unabhängigkeit. Das alsliberal geltende Land ist seit 2002 eine konstitutionelle Monarchie.Über 80 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Staatsoberhaupt istKönig Muhammad Ibn Isa Al-Khalifa.
Haupteinnahmequelle ist das Öl. Da die Ressourcen aber in dennächsten zehn Jahren versiegen, versucht sich Bahrain alsFinanzzentrum zu etablieren. Schon jetzt ist das Land mit seinerHauptstadt Manama das bedeutendste Bankenzentrum der Region. Mit derFormel 1 will Bahrain für sich als touristisches Reiseziel werben.
Der neue Kurs liegt rund 30 Autominuten entfernt von Manama beiSakhir. Architekt ist der Aachener Hermann Tilke, der unter anderemauch die zweite neue Rennstrecke im Formel-1-Programm in Schanghaikonzipiert und schon die Strecke in Malaysia gebaut hat. DieBaukosten in Bahrain lagen bei umgerechnet 123 Millionen Euro. Dazukommt eine ähnlich hohe Summe für die Infrastruktur. Die Bauarbeitenbegannen im September 2002 und endeten Anfang März. Der Grand-Prix-Kurs ist 5,417 km lang. Die Tribünen haben ein Fassungsvermögen von45 000 Zuschauern. Wahrzeichen der Rennanlage ist der neunstöckigeSakhir-Tower.
Bis zu 3000 Arbeiter bauten an der Anlage. 70 000 Kubikmeter Betonund 8500 Tonnen Stahl wurden verarbeitet. Beim Bau hatten Tilke undsein Team mit Problemen der Natur zu kämpfen. Unter einer 30 cmdicken Sandgeröllschicht war Felsgestein. «Wir mussten alleswegsprengen», berichtet Tilke. Zudem sorge der hohe Salzgehalt derLuft für Korrosionsgefahr an den Anlagen. Größte Schwierigkeit wirdaber der Sand sein. Tilke ließ deshalb einen speziellen Asphaltlegen, der den Staub abweisen soll.