Konturen des neuen Allröder Kurparks zeichnen sich ab
ALLRODE/MZ. - Viel Luft und Licht - der örtliche Kurpark hat sein Aussehen innerhalb eines Jahres deutlich gewandelt. Im Mai 2009 begannen die Arbeiten auf der auch wegen der fehlenden Mittel vernachlässigten Fläche, um Vorhandenes mit neuen Strukturen zu verbinden. Möglich wurde dies erst durch Fördermittel aus dem Leader-Programm des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF). "Ziel war es, in einer Mischung aus natürlich Gewachsenem und Bepflanzung einen angemessenen Park zu gestalten", erläuterte Daniela Süßmann von der Planungsfirma Arc Architekturconzept aus Halberstadt. "Das scheint uns gelungen." Zwar fehlte zur technischen Übergabe, wie sie den Termin ausdrücklich nannte, noch ein wenig das Grün des Rasens, auch die Blumen konnten wegen des langen Winters erst sehr spät eingesetzt werden, zumindest aber die neuen Konturen waren deutlich zu erkennen.
Ein Rosenrondell am Eingang begrüßt die Besucher, wobei es wohl noch eine Weile dauern wird, bis die Kletterrose den grauen Metallbogen mit grünem Laub und vielen Knospen umgarnen wird. Anziehungspunkte werden auch die Aussichtsplattformen mit einem weiten Blick in den Harz sein. Zum längeren Verweilen im Schatten lädt der Springbrunnen ein - eine sprudelnde Steinkugel, "sich immer wieder selbst mit Wasser speisend", wie Bürgermeister Joachim Heydecke während einer kleinen Nachbesserung erläuterte. Doch auch an anderen Stellen im Park, in dem weit über tausend Quadratmeter Fläche für die verschiedenen Wege angelegt wurden, darunter 330 mit Pflaster, 220 mit Schotterrasen sowie je 60 als Split- und Mulch-Wege, bieten die neun wetterbeständigen Bänke Platz zum Genießen der Natur. Selbst wenn der Park nachts verschlossen wird, erhellen ihn in den Abendstunden fünf neue Leuchten. Auch das Allröder Wahrzeichen - die Köhlerhütte - nimmt durch die Arbeit einer einheimischen Holzbaufirma wieder seinen angestammten Platz mitten im Park ein, umgeben von einem Graben, der mit Holzbrücken überbaut ist. Schon vor knapp 50 Jahren zum 1000-jährigen Bestehen des Ortes war an dieser Stelle eine Hütte errichtet und nach der Wende erneuert worden. "Sie ist neben zwei Tannen ein Bestandteil unseres Wappens und erinnert an die frühere Produktion von Holzkohle", kennt Heydecke den Grund. Mit einem Trick soll der meist trockene Graben symbolisch mit Wasser gefüllt sein. "Die Mitarbeiter der Landschaftsbau-Firma aus Darlingerode haben ganz viele blaue Glockenblumen hinein gepflanzt", berichtete Süßmann von neuen etwa 3 500 Stauden im Park, darunter Rosen, Lilien, Herzblumen oder Eisenhut. "Auch ein Befahren des Weges für schwerere Gespanne bis zu der freien Fläche vor der Bühne ist möglich", ergänzte Kollege Frank Schaper. Der Weg im unteren Bereich sei ordentlich befestigt, der Randstreifen mit Schotterrasen versehen worden. "Wir haben den Streifen in der Kurve nach erster Kritik sogar noch einmal verbreitert", reagierten die Firmen auf Hinweise von Gemeinderäten.
Wieder funktionstüchtig ist auch der Schöpfbrunnen, "dieser ist etwa 20 Meter tief", wusste Reiner Mämecke vom Bauamt der Hasselfelder Verwaltung. Er hofft, dass bald auch noch Bühne, Imbissgebäude und Bierzelt ein schöneres Äußeres bekommen, denn im September soll die Eröffnung der knapp eine Viertel-Million-Euro teuren Umgestaltung, davon über 140 000 Euro durch Förderung, mit einem großen Fest gefeiert werden.
"Zu diesem Termin wird auch eine neue Traditionseiche für die Kirchgemeinde gepflanzt", versprach er. Die frühere war im Dickicht von Ahorn und Büschen beim Roden versehentlich abgesägt worden.