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Harz Harz: Feste Häuser für die Hunde

Von GERD ALPERMANN 16.06.2011, 16:45

QUEDLINBURG/MZ. - Die Hundezwingeranlage wächst. Aus Alt wird Neu. Nachdem im vergangenen Jahr zwei neue Zwinger übergeben werden konnten, folgen am 18. Juni zum diesjährigen Tierheimfest drei weitere. "Bis zum kommenden Jahr soll die gesamte Anlage erneuert sein", sagt Tierheimleiter Mario Gaebel. Die alten Holzunterkünfte auf dem Areal des Quedlinburger Tierheims unweit der Altenburg werden abgerissen und durch massive Steinbauten im Fachwerkstil ersetzt. Aus ehemals sieben Zwingern werden so neun neue.

Noch fehlt es an Ziegelsteinen und Balken, um weiterbauen zu können, weiß der Tierheimleiter und bittet deshalb um weitere Spenden. Bisher ist die Anlage an der Wipertistraße von Firmen sowie Einzelpersonen immer wieder gut unterstützt worden, so dass Gaebel nicht in Sorge ist - dass es also gelingen wird. Der Bau selbst erfolgt in Eigenregie und mit Unterstützung von fachlich kompetenten Helfern. Im vergangenen Jahr wurde zudem eine Wasserleitung bis zum Tierheim verlegt. Vorher stand nur ein Brunnen zur Verfügung.

Die neuen Zwinger sind geräumiger und haben für den Winter eine Ecke mit einer Fußbodenheizung, so dass sich die Tiere wohlfühlen und auch mal zwei Tiere in einer Unterkunft Platz finden können. Das hängt davon ab, ob sich die Tiere vertragen, ist aber manchmal notwendig, denn meist ist das Quedlinburger Tierheim ausgebucht.

Derzeit befinden sich rund 100 Katzen und 30 Hunde auf dem Areal. Acht Hunde sind Dauergäste, da sich aufgrund des Alters oder des Wesens der Tiere kaum ein Interessent finden wird, schätzt der Tierheimleiter ein. Daneben leben im Tierheim auch Ziegen, Schafe, Meerschweinchen, Kaninchen und weitere Kleintiere.

"Die Vermittlungsrate ist gut, aber es kommen mehr Tiere rein, als abgegeben werden", sagt der Tierheimchef. "Das Problem der starken Belegung ergibt sich leider aus dem Umstand, dass, wenn zwei Tiere vermittelt sind, schon wieder zwei oder drei neue dazu kommen." Deshalb werden auch immer wieder Pflegestellen gebraucht und gesucht, die zum Beispiel Katzen aufpäppeln, damit sie vergeben werden können.

Als günstigste Variante bezeichnet Gaebel, wenn Tiere gar nicht erst ins Tierheim kommen. Momentan erfolge die Vermittlung hauptsächlich per Telefon. Oft gelinge es, wenn sich ein Interessent meldet, diesen gleich an einen Besitzer zu vermitteln, der ein Tier abgeben möchte.

Das Quedlinburger Tierheim befindet sich in Trägerschaft des Tierschutzvereins. Vorsitzender ist Wolfgang Schneider aus Gernrode. Zum Vorstand gehören außerdem Volker Bietz, Iris Pape und Christian Krücker sowie der Tierheimleiter. Finanzielle Unterstützung geben die Städte Quedlinburg und Thale sowie seit diesem Jahr auch Ballenstedt. "Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer und Sponsoren hätte sich das Tierheim aber nicht so gut entwickeln können", betont der Tierheimleiter. Um das Tierheim bekannt zu machen, aber auch den Sponsoren zu danken, findet nun schon seit elf Jahren ein Tierheimfest statt. Darüber hinaus sind inzwischen Ostern, Halloween und Heiligabend Termine, wo unter dem Motto "Geschenke für die Tiere" die Mitarbeiter um Unterstützung bitten, eine Zusammenkunft bei Kaffee und Kuchen oder Gegrilltem organisieren.

Fünf feste Mitarbeiter hat das Tierheim. Dazu kommen derzeit noch drei Helfer, die in einer geförderten Maßnahme - Ü 50 - für drei Jahre dabei sind. Doch die Arbeit des Tierheims wäre nicht zu schaffen, wenn sich nicht auch Ehrenamtliche oder Praktikanten zur Verfügung stellten. Sie führen unter anderem Tiere aus. Das Tierheim hat eine 24-Stunden-Bereitschaft, wenn Tiere in Not sind, zum Beispiel ausgesetzt worden sind. Dieser Service für die Städte und Gemeinden wird von Tierheimleiter Mario Gaebel und seinem Kollegen Hartmut Knauth erbracht. Jede Woche wechseln sie sich ab. Und jede Woche sind sie mehrmals unterwegs, mindestens zweimal dabei in der Nacht.