VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN: In Eckartsberga sind Kinder wieder am Ball
ECKARTSBERGA. - Dann jagen in dem Eckartsbergaer Team auch vier Mädchen dem runden Leder hinterher. "Ich wünschte, wir bekämen eine Mädchenmannschaft zusammen, dann könnten sie den Jungen, die ihnen nicht viel zutrauen, mal zeigen, was sie draufhaben", so Jutta Friedrich. Die 55-Jährige ist sich sicher, dass es noch mehr Mädchen gibt, die dem Fußball nicht abgeneigt sind. Sie selbst habe mit diesem Sport eigentlich nie etwas am Hut gehabt, verrät sie. Das änderte sich allerdings, als sie nach ihrem Umzug von Sangerhausen nach Eckartsberga im Dezember 2009 auf das Ehepaar Volz traf, das zufällig zur selben Zeit aus Mittelhessen kommend seine Zelte in der Finnestadt aufgeschlagen hatte. "Familie Voltz nahm hin und wieder Pakete für mich an, als ich die abholte, kamen wir immer mehr ins Gespräch", erzählt sie. So erfuhr sie, dass der heute 62-Jährige seit seinem zehnten Lebensjahr Fußball spielt und auch in Eckartsberga nicht davon lassen wollte. "Doch seine Frau meinte, dass er in seinem Alter doch nicht mehr so viel über den Rasen rennen könnte", erinnert sich Jutta Friedrich. Also schoss ihr die Idee durch den Kopf, dass er doch den Nachwuchs trainieren könnte. "Da wäre er zwar noch aktiv, aber müsste nicht mehr selbst so viel rennen", so Jutta Friedrich, die die Organisation der Juniorenmannschaften übernehmen wollte. Arnold Volz, der inzwischen für Eckartsberga in der zweiten Männermannschaft der Kreisklasse als Ersatzspieler aushilft, war sofort Feuer und Flamme.
Sie schrieben 60 Briefe und warben damit in den Schulen in und um Eckartsberga um junge Mitstreiter und trafen auf Begeisterung. Während die ersten Kinder zum Training kamen, begann Volz nicht nur sie zu trainieren, sondern in den freien Stunden das Vereinshaus auf dem Fußballplatz zu renovieren. "Ich bin von Beruf Malermeister, aber", erzählt er, "aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand gegangen." Eben jenen wollten seine Frau Therese und er in Eckartsberga verbringen. "Seit 1998 haben wir regelmäßig in Eckartsberga hier Urlaub gemacht. Die Schwester meiner Frau war zuvor hier hergezogen, weil ihr Mann sein Elternhaus übernommen hat", erzählt er. Während der Urlaube fühlte er sich in der Finnestadt wie zu Hause. "Ich stamme aus Brandoberndorf, das Städtchen hat auch nur 2 000 Einwohner und eine ähnliche Geologie wie Eckartsberga", erzählt Volz begeistert.
Nun steht er jeden Mittwoch von 17 bis 18 Uhr mit dem Fußballnachwuchs auf dem Eckartsbergaer Kleinfeld. Da sei noch Platz für weitere Spieler. "Schön wäre auch, wenn wir zudem D- und C- Jugendmannschaften zusammenbekämen", so Jutta Friedrich, die während der Trainingsstunden mit Therese Volz die Kinder betreut. Übrigens hatten die jungen Fußballer schon vor ihrem kommenden Premierenspiel ihren ersten öffentlichen Auftritt. In ihren blau-roten Trikots liefen sie jüngst während des Heimatfestes im Umzug mit.
Anmeldungen nimmt Jutta Friedrich, zu erreichen unter der Handynummer 0173 / 6 63 04 08, entgegen.