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Keltische Klänge und Anekdoten

Von STEFANIE GREINER 19.07.2010, 17:13

KLEINZERBST/MZ. - Der irische Abend hat sich neben dem Heiratsmarkt zu einer beliebten Tradition in Kleinzerbst gemausert. Anwohner und Gäste aus umliegenden Ortschaften ließen sich die Veranstaltung nicht entgehen. "Das Interesse war schon in den ersten Jahren groß", erinnert sich Eckhard Schinke, Ortsbürgermeister und Vorsitzender des Heimatvereins. Anfangs fand die Veranstaltung im Gemeindezentrum statt. Da die Räumlichkeit aber nur Platz für 80 bis 90 Besucher bot, wurde der irische Abend in den Park verlegt.

Der Atmosphäre tat dies keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. "Es ist ein tolles Ambiente", lobte Vera Weiß. Mit ihrem Ehemann besuchte die Akenerin den irischen Abend zum ersten Mal. Es dauerte nicht lange bis sich das Paar von den keltischen Klängen anstecken ließ. Schon beim zweiten Lied schwangen sie das Tanzbein. "Das geht ja richtig schnell heute. Damit haben wir gar nicht gerechnet", staunte Sänger Ralph Kalenberg.

Zum Repertoire der Band gehören irische Balladen und Titel aus der internationalen Folkrock-Szene. In den Songtexten geht es um die Sehnsucht nach fernen Ländern und abenteuerlichen Reisen. "Die Musik ist voller Lebensfreude", bemerkte Norbert Weiß. Zum Tanzen seien die irischen Klänge gut geeignet.

Von der Leichtigkeit des Akener Ehepaars ließen sich schon bald auch andere Gäste animieren. "Die Leute sind sehr nett", freute sich Geigerin Evelyn Roy. Seit zwei Jahren gehört sie zu "Clover". Von der ursprünglichen Besetzung der Band ist nur noch Ralph Kalenberg geblieben. 1995 wurde "Clover" gegründet. Irish-Pubs in Berlin und Umgebung waren Anlaufpunkt für Akkordeonspielerin Kareen Tenz, Geiger Christian Bauer und Multiinstrumentalist Ralph Kalenberg. Mehrere Wechsel in der Besetzung prägten die Geschichte der Band.

2003 startete die Folkband ein Zweitprojekt. Rockige Rhythmen wurden angestimmt. Mit der "Clover Rock Band" ging ein langjähriger Traum von Ralph Kalenberg in Erfüllung. Während die Folkband meist als Trio unterwegs ist, erobern "Clover" in der rockigen Besetzung zu sechst die Bühne. Falk Nisius war in Kleinzerbst nicht mit dabei. Der Akkordeonspieler ist im Urlaub. Neben akustischen Instrumenten, wie Mandoline, Banjo und Geige, kommen E-Gitarre, Bass und Schlagzeug zum Einsatz.

Kürzlich bereiste die Band mit einem Kreuzfahrtschiff die britischen Inseln. In Irland lernten die Musiker Land und Leute kennen. Anekdoten aus der keltischen Geschichte hat Ralph Kalenberg bei Auftritten immer parat. Mehr als hundert Konzerte stehen für "Clover" jährlich auf dem Programm. Eckhard Schinke ist stolz, dass die Band erneut in Kleinzerbst zu Gast war. "Es ist ein gewisses Flair, dass hier nicht alltäglich ist", beschrieb er die besondere Atmosphäre.

Der Vereinsvorsitzende kann sich durchaus vorstellen, auch andere musikalische Veranstaltungen anzubieten. Denkbar wären italienische und mexikanische Abende. "Es belebt das dörfliche Leben", machte Eckhard Schinke deutlich. Als gebürtiger Kleinzerbster sei er immer wieder bestrebt, kulturelle Höhepunkte für die 250 Einwohner und Gäste aus umliegenden Ortschaften auf die Beine zu stellen. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet "Clover" übrigens Klee. Als Symbol des heiligen Patrick von Irland ist die Pflanze in der Geschichte des Landes verwurzelt.