Zauber der Travestie Zauber der Travestie: Verführung in andere Welten
Aschersleben/MZ. - "Sie werden, wenn Sie heute Abend nach Hause gehen, noch an mich denken. Ich werde bei allem, was sie machen, dabei sein", verspricht schmunzelnd Daphne de Luxe ihrem Publikum. Und wenn man sie und die anderen vier Künstler so ansieht, muss man ihnen das einfach glauben. In schillernder, aufreizender Kleidung präsentierten sie sich in ihrer fast dreistündigen Show "Zauber der Travestie" im vollbesetzten Ascherslebener Bestehornhaus.
Daphne de Luxe, die charmant und witzig durch das Programm führte, Fräulein Luise, die mit Komik und ausdrucksstarker Miene die Lachmuskeln des Publikums strapazierte und nebenbei auch noch die letzte und einzige Jungfrau von Hannover sein soll, Miss Grizelda, die Gesangsattraktion aus Manila, Dolores, die Erotik pur versprühte, und Denise Zambrana, die feurige Spanierin, die die Männer in der ersten Reihe nicht nur mit Blicken fast verschlang, sind die Stammbesetzung der Live-Bühnenshow. Natürlich heißen die fünf nicht wirklich so, sondern nur dann, wenn sie auf der Bühne stehen. "Manche rennen als Männer, ein paar als Frauen durchs Leben", erklärte Daphne de Luxe dem Publikum. Dabei hat sie die Frage für sich selbst längst beantwortet: Sie ist eine Frau, eine hinreißende dazu, die mit drei Beinen im Leben steht.
Das Publikum jedenfalls hat sich auf das Geschlechterspiel eingelassen und hört sich gern die Lebensgeschichten an, die manchmal fast unter der Gürtellinie endeten. Bühnenängstlich durfte so mancher Gast allerdings nicht sein. Die Darsteller suchten den Kontakt zum Publikum und so konnte Dieter aus Quedlinburg mal kurz mit weißem Spitzenröckchen über die Bühne hüpfend Schwanensee tanzen oder ein anderer Gast hinter der Bühne "verführt" werden.
Beeindruckend war auch die Stimme von Miss Grizelda. Live sang sie "We are the World", "Sag mir Quando" oder "I will survive" und dabei konnte sie so locker mal über vier Oktaven hinweg springen.
Zum Abschluss der Show verwandelten sich zwei der "Frauen" wieder in Männer. Das Publikum im Bestehornhaus war begeistert und sparte am Ende nicht mit Applaus, anerkennenden Pfiffen und einen Standing Ovation.