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Handel Handel: REWE gibt Interessenten an Übernahme einen Korb

21.06.2007, 14:24

Köln/Dortmund/dpa. - REWE-Aufsichtsratschef Heinz-Bert Zander bestätigte am Donnerstag, dassFinanzinvestoren beim Kölner Handelskonzern angeklopft haben und dieVorschläge abgelehnt wurden. «Die REWE ist nicht verkäuflich. DieREWE will selber expandieren», sagte Zander der Deutschen Presse-Agentur dpa in Dortmund. Die REWE sei gesund und habe auch dieMöglichkeiten für eine weitere Expansion. Sie werde diese nutzen.REWE hatte unangekündigt am Mittwoch deutliche Umsatzzuwächsebekannt gegeben und zugleich eigene Expansionspläne betont.

Der nicht börsennotierte REWE-Konzern gehört Genossenschaften unddamit den selbstständigen Kaufleuten der REWE-Gruppe. Zu den Detailsder Übernahmepläne wollte sich der Aufsichtsratschef nicht äußern.Medienberichten zufolge sollen der US-Finanzinvestor KKR sowiemehrere Handelsunternehmen an Teilen des REWE-Konzerns interessiertgewesen sein. Laut «Financial Times Deutschland» wollte KKR miteinem strategischen Partner den REWE-Konzern übernehmen. Alspotenzieller Partner gelte Edeka. In Branchenkreisen hieß es, Edekakönnte KKR als Unterstützung ins Boot geholt haben. Ein KKR-Sprecherkommentierte den Bericht nicht. Eine Edeka-Sprecherin dementierte,dass das Unternehmen in den Prozess eingebunden gewesen sei.

Das «manager magazin» berichtete vorab, KKR habe REWE einenVorschlag unterbreitet, wonach Teile wie die österreichische Billaerworben und verwertet werden sollten. Der REWE-Großhandel, bei demsich die 3000 selbstständigen REWE-Kaufleute eindeckten, sollte voneinem anderen Unternehmen betrieben werden. Angeblich wurde einKaufpreis von mehreren Milliarden Euro in Aussicht gestellt. DerREWE-Vorstand habe dies abgelehnt. Unterdessen soll KarstadtQuelledem Magazinbericht zufolge am REWE-Touristik-Geschäft interessiertgewesen sein. Auch ein Angebot von dieser Seite habe der REWE-Vorstand verworfen. Ein KarstadtQuelle-Sprecher wollte sich dazunicht äußern und sprach von einem «üblichen Marktgerücht».

«Die REWE Group wächst schneller als die Branche, daszeigt die Vitalität und Modernität des Unternehmens und seinerUnternehmensform», hatte REWE-Chef Alain Caparros am Mittwoch ineiner Mitteilung erklärt. Die erfolgreiche Entwicklung der REWEbasiere seit 80 Jahren auf der genossenschaftlichen Struktur. «Dieseauf Dauer angelegte Gesellschaftsform, zu der sich Vorstand,Aufsichtsrat und die regionalen Genossenschaften als Anteilseignergleichermaßen bekennen, steht für Kontinuität, Prosperität,Transparenz, Unternehmertum und Verantwortung», unterstrich er.Nach einem Rekordumsatz von 43,5 Milliarden Euro 2006 bleibe dieGruppe auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal des laufenden Jahreshabe der Konzernumsatz um mehr als vier Prozent zugenommen.