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Rotavirus auf dem Vormarsch Rotavirus auf dem Vormarsch: Impfung bei Kindern sinnvoll

Von Angelika Andräs 23.11.2017, 14:00
Rotavirus im Blut
Rotavirus im Blut imago stock&people

Zeitz - Auch in den Zeitzer Arztpraxen kann man sich gegen das Rotavirus impfen lassen. Diese Impfung kann durchaus sinnvoll sein, wie es in einer Mitteilung der Barmer-Krankenkasse heißt. Bis Mitte Oktober wurden demnach in Sachsen-Anhalt schon fast 2.000 Rotavirus-Infektionen gemeldet – das sind bereits deutlich mehr Erkrankungen als die 1.266 Fälle im gesamten Vorjahr.

Allerdings liegt der Burgenlandkreis mit bislang 133 Fällen noch unter der Zahl im selben Zeitraum 2016. Da waren bereits 147 Erkrankte gemeldet worden. Rotaviren verursachen Magen-Darm-Probleme, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden.

Kleinkinder müssen bei Rotaviren oft im Krankenhaus behandelt werden

Gut die Hälfte der an Rotaviren erkrankten Kleinkinder muss deshalb im Krankenhaus behandelt werden. „Babys sollten schon im Alter von sechs bis zwölf Wochen eine Schluckimpfung gegen Rotaviren erhalten. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt; also genau während der Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, sagt Axel Wiedemann, Barmer-Landesgeschäftsführer in Sachsen-Anhalt.

Laut Robert-Koch-Institut sind in Sachsen-Anhalt rund 79 Prozent aller Kleinkinder geimpft, was bundesweit der zweithöchste Wert ist, bestätigt die Barmer. Interessant ist auch: Fast jeder Mensch hat bis zum Schulbeginn bereits eine Infektion mit Rotaviren durchgemacht.

Rotaviren-Erkrankung beginnt meist heftig mit Fieber und Erbrechen

„Meist beginnt eine Rotaviren-Erkrankung heftig mit Fieber und Erbrechen, danach kann es für etwa drei bis fünf Tage zu wässrigem Durchfall kommen. Häufige Begleiterscheinungen sind zudem Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen“, so Wiedemann. Bei größeren Kindern und Erwachsenen nimmt die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und trainiert ist.

Rotaviren sind allerdings sehr ansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers können die Krankheitserreger mehrere Tage überleben. Selbst gründliches Händewaschen und -desinfizieren können eine Ansteckung mit Rotaviren nicht vollständig verhindern. Schon wenige Viruspartikel genügen, um eine Infektion auszulösen. Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus.

Impfstoffe gegen Rotaviren sind in Deutschland seit 2006 verfügbar. In der Regel tragen die Gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten der Impfung bei Babys und Kleinkindern. (mz)