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Test Strom und Benzin treiben Mitsubishis Eclipse an

Zwei Antriebssysteme liefern im Mitsubishi Eclipse Cross eine Leistung von 188 PS. Der Plug-in-Hybrid lässt sich an der Wallbox in vier Stunden aufladen.

Von Hans-Ulrich Köhler Aktualisiert: 08.05.2024, 10:38
Den 5,55 Meter langen Mitsubishi Eclipse Cross gibt es ausschließlich mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb.
Den 5,55 Meter langen Mitsubishi Eclipse Cross gibt es ausschließlich mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb. Foto: Köhler

Halle / Saale - Wenn im Display des Mitsubishi Eclipse Cross ein grünes Bäumchen erscheint, hat der Fahrer Vieles richtig gemacht beim Spritsparen. Zum Beispiel ist er viel gesegelt mit diesem Plug-in-Hybriden. Das heißt, er hat viele Strecken spritsparend mit wenig Last zurückgelegt, weil er die Vorteile der Rekuperation, also der Energierückgewinnung, klug genutzt hat und der Akku stets gut geladen war.

Im Mitsubishi Eclipse Cross gibt es insgesamt fünf Stufen zur Rekuperation, die vom Fahrer über Lenkradwippen angewählt werden können. Wirklich nötig sind fünf verschiedene Stufen nicht, denn die Unterschiede sind minimal. Das Einsetzen der Rekuperation ist kräftig spürbar. Gesegelt wird mit einer sechsten Stufe, bei der das Auto nicht rekuperiert, sondern antriebs- und bremsenlos dahin gleitet. Das ist die wohl spritsparendste Version der Fortbewegung neben dem rein elektrischen Antrieb, der natürlich auch geboten wird, kurz nur, wie bei allen Plug-in-Hybriden. Im Test konnten knapp 45 Kilometer rein elektrisch gefahren werden, das geht aber nur, wenn man extrem gefühlvoll aufs Pedal tritt und jegliche starke Beschleunigung meidet, denn dann greift der Benziner ein. Beim Einparken und Rangieren ist das lautlosen Rollen sehr angenehm mit diesem Crossover-SUV von Mitsubishi. Seit 2021 gibt es ihn nur noch als Plug-in-Hybrid-Modell. Diesel- oder Benzinmotoren sind Geschichte.

Im Wagen arbeitet ein 2,4-Liter-Benzinmotor (98 PS), der zusammen mit je einem Elektromotor an der Vorder- und der Hinterachse für Vortrieb sorgt. 82 PS werden auf die Vorderachse übertragen, 95 auf die Hinterachse. Das Ziel der Kombination: So wenig Benzin wie möglich verbrauchen, so viel wie möglich elektrisch fahren. Eindrucksvoll ist die Kombination der Antriebe beim Zwischenspurt. Da setzt die Kraft sehr vehement ein. Überholvorgänge werden ähnlich zupackend absolviert, wie mit einem reinen Elektroauto.

Heckansicht Mitsubishi Eclipse Cross. Der Kofferraum fasst 359 Liter, maximal 1.108 Liter mit umgelegten Rücklehnen.
Heckansicht Mitsubishi Eclipse Cross. Der Kofferraum fasst 359 Liter, maximal 1.108 Liter mit umgelegten Rücklehnen.
Foto: Köhler

Angegeben wird vom Hersteller eine Gesamtreichweite von 750 Kilometer. Das ist ein überaus theoretischer Wert. Um sich ihm wenigstens etwas anzunähern, muss man die Batterie ständig nachladen, sobald die Anzeige auf Null zustrebt. Macht man das nicht, werden die 500 Kilometer kaum erreicht. Fährt man ungeladen viel im schnellen Autobahntempo, merkt man, dass der Tank mit 43 Litern sehr klein bemessen ist.

Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 13,8 kWh. Der Stromverbrauch liegt bei 26,9 kWh/100 km. Wer Strom sparen möchte, kann eine spezielleTaste drücken, dann treibt nur Benzin das Auto an. Der Eclipse Cross Plug-in Hybrid verfügt über zwei Ladeanschlüsse. Einer ermöglicht das Laden über an einer Ladestation/Wallbox oder an einer Haushaltssteckdose. Ein zweiter Anschluss macht das Laden an einer Schnellladestation möglich. An Wallboxen und öffentlichen Ladestation ist der Akku nach gut vier Stunden wieder voll. An der Haushaltssteckdose dauert das bis zu sechs Stunden. Mit den stärksten Schnellladesäulen kann man nach 25 Minuten Ladezeit 80 Prozent der Kapazität erreichen.

Im Hybrid-Modus gefahren, ergab sich ein Kraftstoffverbrauch von durchschnittlich 6,3 Liter pro 100 Kilometer. Lässt man den 4,55 Meter langen Wagen laufen auf der Autobahn, sind die acht Liter schnell übersprungen. Sehr hoch steigt die Tempoanzeige dabei nicht. Bei 162 km/h ist Schluss, eher bescheiden für das fast zwei Tonnen schweren SUV. Mit den zwei Elektromotoren wird der Eclipse Cross zum Allradler. Der lässt sich mit einer Bodenfreiheit von 19 Zentimetern auch abseits der Straßen gut bewegen. Auf dem Asphalt wird das Fahrwerk als sehr komfortabel wahrgenommen, auch wenn Wegstrecken mal schlecht sind. Gewählt werden kann zwischen fünf Fahrmodi. Einer optimiert etwa das Fahrverhalten auf unwegsamen Passagen im Gelände, ein anderer zum Beispiel unterstützt eher sportliches, dynamisches Fahren auf kurvenreicher Strecke.

Das Platzangebot ist hinten und vorn auch zu viert gut. In den Kofferraum passen im Normalfall 359 Liter, er wächst beim Umlegen der hinteren Sitzlehnen auf 1.108 Liter, nicht übermäßig üppig für ein relativ großes Auto. Das braucht disziplinierte Fahrer. Denn als Plug-in-Hybrid spielt es sein Sparpotential nur aus, wenn man sehr konsequent den Akku immer wieder neu auflädt, damit Strom dem Benziner Arbeit abnehmen kann.

Technische Daten Mitsubishi Eclipse Plug-in-Hybrid:

Antrieb: 2,4-Liter Benziner mit 98 PS, zwei Elektromotore mit 82 PS (Vorderachse) und 95 PS (Hinterachse)

elektrische Reichweite: 45 km

Verbrauch: 6,3 l/100 km

Länge: 4,55 m

Anhängerlast: 1.500 kg (gebremst)

Kofferraum: 359 l

Preis: ab 41.990 Euro