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Bundeswehr Bundeswehr: Historischer Schritt mit vielen Konsequenzen

Von Rolf Kern 18.12.2001, 17:56

Weißenfels/MZ. - Ein historischer Schritt wurde am Dienstag für den Bundeswehr-Standort Weißenfels mit einem Appell vollzogen: Das Sanitätskommando III wurde offiziell in Dienst gestellt, und Oberstarzt Dr. Lutz Bandekow in sein Amt eingeführt. "Ich bin mir bewusst, dass der Aufbau des Zentralen Sanitätsdienstes und die Übernahme der vielfältigen Aufgaben große Herausforderungen darstellen, bei deren Bewältigung wir uns erst am Anfang befinden", betonte Generalstabsarzt Dr. Erich Wolfgang Bick. Er ist nach dem Inspekteur der zweithöchste Sanitätsoffizier in Deutschland und führt aus Bonn-Bad Godesberg fast 100 Prozent des Sanitätspersonals, unter anderem auch die Soldaten in der Kreisstadt.

Das Ziel des Zentralen Sanitätsdienstes: Die Gesundheit der Soldaten flächendeckend zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. "Aus meiner Sicht ist Weißenfels als Standort im Schnittpunkt der drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit den sehenswürdigen Städten und Landschaften sehr lukrativ und ein Gewinn für den Sanitätsdienst." Bick bedankte sich beim stellvertretenden Kommandeur der Panzergrenadierbrigade, Heribert Hupka, für die umfangreiche Unterstützung beim Aufbau.

"Die Zusammenfassung fast aller sanitätsdienstlicher Kräfte der Bundeswehr zu einem eigenständigen Bereich, von denen wir hier gewissermaßen ein Viertel führen werden, ist eine Herausforderung an unseren jungen Stab, die wir gerne und verantwortungsbewusst annehmen werden", sagte Bandekow auf dem anschließenden Empfang. Insgesamt rund 35 000 Soldaten aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Berlin werden vom Sanitätskommando III medizinisch betreut.

Oberbürgermeister Manfred Rauner hob die wirtschaftliche Bedeutung der Bundeswehr für Weißenfels hervor. "Die Stadt hat sich auf das Sanitätskommando gefreut und ist an engen und freundschaftlichen Beziehungen interessiert. Weißenfels wird eine gute Entwicklung nehmen. Ein Beispiel ist ein junger Mann: Rüdiger Erben. Er kam 1988 von der Rhön an die Saale, um seinen Militärdienst abzuleisten. Heute ist er Landrat." Erben wiegelte später ab: "Es war weniger das Militär als die Liebe, warum ich hier geblieben bin." Er sei sehr erleichtert gewesen, als bekannt wurde, dass der Standort erhalten bleibt. Die Bundeswehr sei nicht nur einer der größten Arbeitgeber, sondern gleichzeitig größter Investor und Auftraggeber für zivile Unternehmen. Erben erinnerte an 1994, als ein Jahrhunderthochwasser unter anderem auch diese Region überflutet hatte. "Da war die Bundeswehr sofort zur Stelle, um schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten."